Umfrageergebnis anzeigen: Kauft ihr kopiergeschützte CDs ?

Teilnehmer
14. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
  • Ja

    1 7,14%
  • Nein

    8 57,14%
  • ist mir egal

    5 35,71%
  • sowas gibts ?

    0 0%
Ergebnis 1 bis 5 von 5

Thema: Kopierschutz auf Musik-CDs

  1. #1
    Dauerschreiber Avatar von mukenukem
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    Standard

    Die neueste (nun, mittlerweile ein paar Monate alte) Masche der Musikindustrie, um die Unmengen an Raubkopien (weil jeder verkaufte Rohling ja zum Brennen von illegal runtergeladener Musik benutzt wird) zu verhindern (ich kugel mich vor lachen).

    Viele Major Labels liefern neue CDs nur mehr mit "Kopierschutz" aus. Dieser hat den Zweck, die CD so zu verändern, damit sie auf Computern nicht laufen. Dabei mißachten sie den von Philips und Sony eingeführten "red Book" Standard für Audio-CDs. Ergebnis: Die CD läßt sich auf den meisten Computern nicht abspielen. Und als nebeneffekt auf vielen Playern (welche auf Computertechnik basieren, wie viele DVD-Player und MP3-CDplayer) auch nicht. Der "Kopierschutz" ist auch für den erfahrenen User kein Problem (ich hab bis jetzt noch jede CD ausgelesen und meiner MP3-Sammlung hinzugefügt).

    Allerdings geht es mir gehörig auf die Nerven, wenn ich MEINE Musik nicht überall hören kann (höre MP3 im Auto, in der Arbeit, Zuhause, die CD wird 1x benutzt zum Grabben, dann zu den restlichen 400 gestellt...)

    Nach diversen mails an einige Plattenfirmen (welche mit vorgefertigtem BlahBlah beantwortet wurden, wenn überhaupt) habe ich mich entschieden, keine CDs mit Kopierschutz zu kaufen. Falls diese nicht ausreichend gekennzeichnet sind, bringe ich sie zurück. Die Rücknahme bereitete bisher keine Probleme. Auch wenn ich denen egal bin (hey, ich hab ja nur 400 CDs gekauft, das sind ja nur so 6000-8000€) bin ich nicht bereit, diesen Unsinn zu unterstützen. In anderen Ländern haben die Kunden auch entschieden, daß sie keinen Kopierschutz kaufen wollen....

    Ich behaupte nicht, daß die ganze Tauschbörserei unschuldig an dem Rückgang der Verkäufe ist. Allerdings nicht in dem Umfang, wie von der Industrie kolportiert. An meinem Beispiel: früher kaufte ich im Monat sicher so 5-10 CDs. Es gab Qualität. Heute vielleicht 1 oder 2, dafür DVDs (ich habe Videos verweigert, wegen der mangelhaften Qualität). Und warum zum Geier kostet eine CD fast das Selbe wie eine DVD (oder sogar mehr) ? Warum kostete eine Schallplatte 140ATS, die CD (als sie die Schallplatte verdrängte) genausoviel, und jetzt fast das doppelte ? Warum soll ich mich von diesen geldgeilen Sesselfurzern verarschen lassen ?

    Ich benutze auch Filesharing Tools. Aus einem einfachen Grund: Gewisse Musikstücke kann man nirgens kaufen (ich denke da an eine Gruppe namens Valensia, napster verhalf mir zu einer fast kompletten Sammlung, im Plattenladen haben sie mich nur blöd angeschaut)..... Oder ich möchte ein Lied vor der Veröffentlichung (warum kann ich etwas, was ich irgendwo sehe oder höre nirgens kaufen, wie z.B. "I´m outta Love" von Anastacia, sah ich am MTV, dachte mir wow, muß ich haben, Fehlanzeige. Mittlerweile hab ich trotzdem alle CDs von Anastacia, obwohl ich ein paar runtergelanden hab).

    So, nun würde mich eure Meinung interessieren....
    "In this house we obey the laws of Thermodynamics !" - Homer Jay Simpson

  2. #2
    Wühlmaus Avatar von Nager
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    Ich finde das verhalten der musikindustrie lächerlich. Sie beginnt erst ganz allmählich zu begreifen, dass man die leute nicht durch restriktionen von irgendetwas abhält, sondern nur durch attraktive angebote. Attraktiv heisst bestimmt nicht, dass man kopiergeschützte CDs für mehr geld verkauft, als ungeschützte. Das gegenteil sollte trotz grösseren fertigungsaufwandes der fall sein, man erhält schliesslich beim kauf ein produkt, was sich nur eingeschränkt nutzen lässt.

    Im übrigen sollte man die tauschbörsenproblematik sehr differenziert betrachten.
    Ich bin über das internet und die möglichkeiten des kostenlosen "probehörens" von alben überhaupt erst auf meinen geschmack gekommen. Dafür bin ich dem "netz" sehr dankbar, denn ohne es wüsste ich heute wohl nichteinmal die namen der bands, die ich heute höre. Obwohl ich mir viele Gigabytes an mp3s "gezogen" habe, sind meine ausgaben für CD-käufe im übrigen kaum zurückgegangen, nur in dem masse, wie ich mir heute noch zusätzlich DVDs kaufe.

    Sicherlich mag es auch leute geben, die sich nichts mehr kaufen, sondern nur noch saugen, ich behaupte aber, dass sie nicht die rolle spielen, da sie auch ohne rechner nicht die kaufkraft besässen, um sich jede woche mit frischen CDs einzudecken.

    Dass die plattenverkäufe eingebrochen sind, ist also nicht nur auf die "tauschbörsianer" zu schieben. Ein nicht zu vernachlässigender grund ist meiner meinung nach im angebot der plattenfirmen selbst zu suchen, dem glattpolierten todproduzierten pop-einheitsbrei, aus dem immer seltener noch irgendein "künstler" herausragt. Die masse der alben wird allein dadurch uninteressant, dass man darauf bei kaum mehr als 50-60 minuten spielzeit nur titel findet, die sich ziemlich exakt so anhören, wie der eine chartserfolg mit dem das album promoted wird. Das findet selbst otto-normal-hörer langweilig, der das pop-gedudel 24h am tag auch auf sämtlichen radio-kanälen hören kann, ohne sich dafür irgendwelche CDs kaufen zu müssen.

    Ein weiterer grund für die sinkenden plattenverkäufe ist sicherlich im boom der DVD zu suchen. Wie mukenukem und ich gibt es sicherlich viele leute, die beim CD-kauf geld sparen, das sie dann für DVDs ausgeben.

    Um nochmal zurück auf die "attraktiven angebote" zu kommen. Die musikindustrie sollte ihre strategie gründlich überdenken. Sie sollte aufhören, sich die zahlenden kunden durch irgendwelche restriktionen zu vergraulen; aufhören, sich auf immer wieder gleiche art neue "superstars" zu "züchten", mit denen sich plattenverkäufe nicht mehr ankurbeln lassen, weil sie einfach nichts *neues* mehr bieten und sie sollte aufhören, sinkende verkäufe mit steigenden preisen zu kompensieren, was die käuferschaft auch nur unnötig gängelt. Stattdessen sollte die musikindustrie in bemühungen investieren, aus der musikalischen sackgasse herauszukommen, in der sie seit jahren steckt. Dazu gehört, dass sie die musikkanäle nicht nur mit dem immergleichen mist beliefert, sondern auch mal experimente eingeht, neue wege sucht, "ecken" und risiken nicht scheut. Das kaufverhalten der leute lässt sich halt nicht vom musikproduzentensessel aus berechnen. Manchmal lohnt es sich einfach, beispielsweise einer etwas unorthodoxeren newcomerband eine chance zu geben, die für einen überaschungserfolg gut sein könnte.

    Weiterhin sollten dringend attraktive angebote geschaffen werden, über die man im netz legal musik beziehen kann. Attraktiv heisst hier, dass ich nach dem aus einem wirklich grossen angebot gewählten und für einen vernünftigen preis (<1 Euro) bezahlten download volle freiheit über das musikstück habe und mich nicht mit irgendwelchen proprietären DRM-systemen auseinandersetzen muss. Die absolute krone der frechheit ist es ja, wenn ein runtergeladener song nach einer gewissen zeitspanne automatisch verfällt, wahrscheinlich aus dem glauben heraus, dass die angebotenen stücke sowieso musikalische eintagsfliegen sind, für die man sich beim besten willen nicht länger als einen monat interessieren kann.

    Ich bin im übrigen froh, dass mich der mainstream-mist, den die grossen labels rauswerfen, sowieso eher weniger interessiert. Mein lieblingslabel InsideOut kommt zur zeit nicht auf die idee, irgendeinen kopierschutz einzusetzen und hat zudem noch relativ "normale" preise, was ich als CD-käufer zu schätzen weiss.

    Zusammenfassend möchte ich sagen, dass es für die musikindustrie schon wege aus der momentanen situation gibt. Dazu muss sie aber zuerst ihr paranoia den leuten gegenüber aufgeben und aufhören, diese mit schlechter musik, restriktiven kopierschützen und DRM-systemen und unverschämt hohen CD-preisen zu gängeln.

  3. #3
    Dauerschreiber Avatar von Litchi
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    wie erkenne ich, dass ein kopierschutz drauf ist??? ich hab nie drauf geachtet...

    also ich benutze kazaa als ein probehören-instrument. zB (okay, ich gebe es zu) ich hab ein paar lieder von Avril Lavigne geholt und dann habe ich beschlossen die CD zu kaufen, genau so wie bei Lifehouse oder Switchfoot ( EXTRA aus Amerika importiert, weil es die Cd bei uns net gibt)
    "Those that would give up essential liberty in pursuit of a little temporary security deserve neither liberty nor security." - Benjamin Franklin

  4. #4
    Kleiner SpacePub-Besucher
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    @Litchi: Bisher stand das bei mir immer in einer Ecke der Verpackung. So ein Satz wie: „Ist nicht auf Computern abspielbar.“

    Ich persönlich habe schon einige Male auf CDs mit Kopierschutz verzichtet. Das liegt bei mir daran, daß ich zwar ein Radio mit CD-Player habe, aber das steht in einer Ecke gut eingepackt. (Zum einen, weil ich diese dämliche Rundfunkgebühr nicht leiden kann, und zum anderen, weil ich seit der Auflösung meiner Studentenbude sowieso keinen Platz zum Aufstellen habe.)
    Deshalb höre ich nur noch am Computer CDs, der läuft sowieso meist die ganze Zeit. Und da finde ich es gar nicht witzig, wenn ich mir meine gerade gekaufte Musik nicht anhören kann. Außerdem mache ich mir öfters eigene Zusammenstellungen für unterwegs im Auto, oder um sie mal zu Freunden mitzunehmen, was ja mit geschützten CDs auch nicht geht.
    Im Prinzip hätte ich in meiner Bekanntschaft durchaus Leute, die mir auch diesen Kopierschutz unschädlich machen würden, oder zur Not könnte ich das auch noch alleine, wenn ich mich mal damit befassen würde. Aber dafür ist mir das einfach nicht wichtig genug, daß ich solchen Aufwand für eine CD betreiben würde. Da müssen diese Leutchen eben auf meinen CD-Einkauf verzichten. Zumindest in meinem Fall ging der Schuß für die Verkäufer damit nach hinten los.

    Außerdem komme ich mir sich bei solchen Produkten als Kunde auch wie ein verdächtiges Individuum vor. So ein unausgesprochener Vorwurf, daß man ja eh ein unehrlicher Mensch ist und deshalb nur noch die gesicherte Variante zu Gesicht bekommt. Und das lehne ich schon aus Prinzip ab.
    Ich kriege im Grunde ganz schnell ein tierisch schlechtes Gewissen, aber wenn ich sehe, was das allgemeine Mißtrauen für Blüten treibt, bin ich versucht, 1000 Raubkopien anzufertigen und die dann zu verschenken&#33;&#33;
    Worte sind Luft. Aber Luft wird zu Wind, und Wind macht die Schiffe segeln.

    Zorthans Freistatt

  5. #5
    Dauerschreiber Avatar von mukenukem
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    Eine Möglichkeit wäre, die CDs zu kaufen, sich Kopien anzufertigen und die CD danach zurückzugeben. Ich hab mit dem Gedanken gespielt, allerdings wieder verworfen. Denn im Grunde genommen können die Händler auch nix dafür. Besser wäre es, die CD mit Rechnung an die Plattenfirma zu schicken und die Rückerstattung zu fordern, da das Produkt mangelhaft ist und "Nachbesserung" nicht geleistet wird. Und eine CD, welche nicht in allen Playern abspielbar ist, ist mangelhaft.
    "In this house we obey the laws of Thermodynamics !" - Homer Jay Simpson

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