In "Das dritte Zeitalter" findet der nun seit Jahren schwelende Krieg gegen die Schatten sowie der kürzlich eskalierte Konflikt mit den Vorlonen einen überraschend frühen Abschluss. Auch kann ich verstehen, wenn der eine oder andere ob der Art, wie dieser Krieg beendet wird, etwas enttäuscht ist - zumal uns mit der großen Flotte am Ende der letzten Folge eine große Schlacht in Aussicht gestellt wurde, sich die Action in "Das dritte Zeitalter" aber - wenn auch vorhanden - doch etwas zurückhält. Mir persönlich hat all dies schon immer sehr gut gefallen, da es unerwartet war, und auch originell wirkt. Und angesichts der überlegenden Streitkräfte der Schatten und Vorlonen sollte eigentlich jedem bewusst gewesen sein, dass ein Sieg mit Waffengewalt ausgeschlossen ist. Nein, hier gebe ich JMS recht: Im Zentrum des Konflikts stand eine philosophische Frage, und daher konnte er auch nur mit Worten, statt mit Taten, gewonnen werden.

Sogar noch einen Hauch besser als die Haupthandlung gefällt mri noch jene auf Centauri Prime. Hier muss ich mich auch gleich bei Simara entschuldigen - dass man in dieser Folge definitiv erfährt, dass Morden hinter dem Anschlag steckte, hatte ich völlig verschwitzt - sonst hätte ich dich nie so dezidiert darauf hingewiesen. Sorry! Jedenfalls bekommt Londo hier nun endlich seine Rache, und Morden darf sogar endlich auch Vir seinen großen Wunsch ("Was wollen Sie?" erfüllen - wenn auch eher unfreiwillig . Grandios dann jene Szene, als Londo jubelt da er meint, alles wäer vorbei, und dann der Planetenzerstörer der Vorlonen die Sonne verdunkelt. Und Vir ihn darauf hinweisen muss, dass es sehr wohl noch jemanden auf Centauri Prime gibt, der lange unter dem Einfluss der Schatten stand. Londo's Entsetzen ist wirklich großartig dargestellt - er kann und will nicht glauben, dass die Vorlonen einen ganzen Plenten nur wegen ihm vernichten würden.

Das Einzige, was mir an dieser Folge nicht 100%ig gefällt, sind die Gespräche von Sheridan und Delenn mit den Schatten und Vorlonen. Ich finde, das hätte man besser darstellen können. Und auch, dass Lorien quasi alle an Bord des weißen Sterns bzw. der gesamten Flotte quasi in Trance versetzt, so dass sie den Gesprächen folgen können (beiden gleichzeitig) riecht doch etwas nach Deus Ex Machina. Daher muss ich dieser Episode, so wichtig und dramatisch sie auch gewesen sein mag, die Höchstwertung verweigern. Macht aber immer noch 9/10 für einen zwar nicht rundum, aber doch überwiegend gelungenen Abschluss einer der wichtigsten Handlungsstränge von "Babylon 5".