Nachdem wir bei Babylon 5 ReVisited nun mit der ersten Staffel durch sind, würde mich mal eure Meinung zu ihr interessieren. Hattet ihr sie besser oder schlechter in Erinnerung? Was waren die Höhe- und was die Tiefpunkte? Inwiefern ist diese Staffel eurer Meinung anders zum Rest der Serie, und was war dort besser oder schlechter als später?

Ich möchte gleich mal mit meiner Meinung anfangen: Also ich muss gestehen, ich war von der 1. Staffel sehr enttäuscht, und hatte sie besser in Erinnerung. Beim ersten Sehen ist es sowieso noch sehr interessant, alles ist neu, es gibt so vieles zu entdecken und zu lernen, dass einem die Schwächen noch nicht so auffallen - so ging's zumindest mir bei der TV-Ausstrahlung. Sicherlich, rückwirkend betrachet, nach dem Ende von Staffel 5, war einem schon irgendwie bewusst wie vergleichsweise schwach Season 1 zum Rest der Serie (inkl. der etwas durchwachsenen 5. Staffel) war, aber damals, als man sie zum ersten Mal gesehen hat? Nicht wirklich. Heutzutage mag sie einem nicht mehr so vom Hocker reißen, da die TV-Landschaft generell mutiger geworden ist, und auch fortsetzungsgeschichten längst zum Alltag gehören. Aber damals war es schon ganz was neues, das Ereignisse aus 2 Episoden zuvor auf einmal wieder aufgegriffen werden!

Vor meinem 1. Rerun der Serie (nach dem DVD-Release) war ich bezüglich der 1. Staffel sehr skeptisch eingestellt, im Endeffekt konnte sie mir damals aber besser gefallen als erwartet. Hauptgrund dafür ist meiner Meinung nach, dass wenn man die Staffel zum 2. Mal sieht einem erst viele kleine Details auffallen, die man beim 1. Mal gar nicht bemerkt, und die schon viele Entwicklungen deutlich früher einleiten, als man das vielleicht in Erinnerung hatte. Ging zumindest mir so. Das ganze mit dem Präsidenten, die Schatten, etc... ich hatte eigentlich gedacht, dass diese Elemente erst viel später eingeführt wurden. Insofern war ich durchaus positiv überrascht, da diese Entdeckungen die Schwächen der Season etwas übertüncht hatten.

Nun, bei B5 ReVisited, ist mir daher eigentlich zum ersten Mal so richtig aufgefallen, wie schlecht die erste Staffel ist. Natürlich nicht alles, und selbst in den schlechtesten Folgen gibt es das eine oder andere Element, dass sie für den Arc wichtig und damit lohnenswert macht, egal ob es ein Gespräch zwischen Garibaldi und Sinclair am Ende oder eine trauernde Ivanova ist. Und der Einstieg war eigentlich noch ziemlich gut. "Ragesh 3", "Die Purpurdaten", "Angriff auf G'Kar".... alles keine schlechten Folgen. Dann kamen Highlights wie "Gefangen im Cybernetz", "Die Gläubigen", "Visionen des Schreckens", und die recht gute Folge "Mit allen Mitteln"... trotzdem, bereits in der 1. Hälfte von "Zeichen und Wunder" war es eine hit and miss-ANgelegenheit, eine gute Episode folgt auf eine mittelmässige bis schlechte. Und von "Im Ring des Blutes" an bis inklusive "Krieger wider Willen" rasselte meine Motivation gehörig in den Keller. Erst mit "Angriff der Aliens" nahm man dann endlich wieder Fahrt auf, und das tolle Ende näherte sich - da machte es dann auch wieder richtig Spaß, die Serie zu schauen, und ich freute mich Woche für Woche auf die nächste Folge. Aber der Durchhänger zwischendrin war schon nicht ohne.

Alles in allem würde ich Season 1 gerade noch so mit "Ok - gut" bewerten, da es ähnlich viele Höhe- wie Tiefpunkte gab und der Rest irgendwo im Meer der Mittelmässigkeit zwischen gut und leicht unterdurchschnittlich umherschwamm.

Wie seht ihr das?