Ich kann mit dieser Folge nicht wirklich etwas anfangen. Zwar sehe ich ein, dass hiermit das Psi-Corps und die Psi-Cops eingeführt werden und dass das auf die eine oder andere Art erforderlich war.

Allerdings kann ich mich mit dem Plot um den mutierenden Jason Ironheart nicht wirklich anfreunden. Das Erreichen eines höheren, evolutionären Levels wurde mir im Laufe der Zeit zu sehr in Sci-Fi-Serien durchgenudelt, als dass es mich noch irgendwie berühren oder interessieren könnte. Das Gleiche kam ja schon bei Star Trek TOS vor und seit Q aus TNG finde ich, dass das Thema "allmächtige Lebewesen" verbraucht ist. Selbst JMS hat eingeräumt: "Nope, Jason Ironheart will not be seen again, insofar as I know. I don't like beings with that much power running around the plotline..."

Was natürlich bleibt, ist die grandiose Figur des Alfred Bester, die im Laufe der Serie ja noch weiter ausgebaut wird (für mich die Paraderolle von Walter Koenig und nicht Chekov) und natürlich der Sub-Plot um Katharine Sakai und ihren Flug nach Sigma 957 und die Rolle, die G'Kar dabei spielt.

Wir lernen, dass jeder der Charaktere in Babylon 5 verschiedene, teilweise unbekannte Facetten aufweist, die in Zukunft eine größere Rolle spielen werden. Sehr schön, wie hier eine spannungsvolle Erwartung aufgebaut wird.

Ich finde aber, man hätte das Thema "Böses Psi-Corps" auf eine andere Art und Weise sehr viel effektiver einführen können, z.B. indem Ironheart einfach ein "normaler" Telepath gewesen wäre, der Kenntnis über irgendwelche geheimen Pläne erlangt hat und nun elimniert werden soll.

Warum man die Sache mit der künstlich generierten Evolution zu einem Energiewesen gewählt hat - ich weiß es nicht. Ich finde jedenfalls das Ende entsetzlich kitschig, zumal William Allan Young als Jason Ironheart keine wirklich überzeugende, schauspielerische Darbietung abliefert.

3 Sterne.